Eine tatsächlich revolutionäre Art der Drogen-Prävention konnten die Samtgemeinden Bersenbrück und Fürstenau erneut nach Niedersachsen holen: Den „Revolution Train“. Zuletzt machte der Anti-Drogen-Zug im Juni 2022 Halt am Ankumer Bahnhof. Dieses Jahr ist der Aufenthalt am 21., 22. und 25. September 2023.
Der 165 Meter lange und rund 300 Tonnen schwere Zug beherbergt mehrere multifunktional gestaltete Kinosäle, die die Besucher in den Bann der Handlung ziehen, in eine Geschichte über die Ursprünge, Entwicklung und Folgen einer Drogensucht. Innovativ, einzigartig, interaktiv – so wird der „Revolution Train“ beschrieben, in dem die Gäste auch Mitwirkende sind und ganz aus der Nähe die Gefahren durch Drogenkonsum erleben. Die jungen Leute verfolgen hier die Erlebnisse von Altersgenossen, die in unterschiedlicher Form Kontakt mit Drogen haben. Alltägliche und besondere Situationen werden durchgespielt – in einer Bar, bei einem Autounfall, in einer verwahrlosten Wohnung von Drogenabhängigen oder in einer Zelle im Gefängnis.
Im „Revolution Train“ wird nicht der sprichwörtliche pädagogische Zeigefinder erhoben, sondern den Gästen anhand der Situationen Gelegenheit gegeben, selbst Entscheidungen zu treffen und Konsequenzen für das eigene Leben zu erkennen – über Spaß und Leichtsinn, die Gefahr von Abhängigkeit und Kontrollverlust bis zu Kriminalität und körperlichem Verfall.
Entwickelt wurde der Anti-Drogen-Zug „Revolution Train“ vom Stiftungsfond Neues Tschechien und dessen Gründer Pavel Tuma, der auch in diesem Jahr in Ankum wieder persönlich dabei sein wird.
Die Mitarbeiter der Jugendpflege der Samtgemeinde Fürstenau und des Jugendbüros der Samtgemeinde Bersenbrück organisieren den dreitägigen Aufenthalt des Anti-Drogen-Zuges. In diesem Zeitfenster werden rund 1500 Schülerinnen und Schüler sowie Jugendliche mit ihren Eltern und Mitglieder von Vereinen sowie benachbarter Schulen durch den Anti-Drogen-Zug geführt. Dazu wurden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus Fürstenau und Bersenbrück zu Multiplikatoren ausgebildet und in die überarbeitete Technik sowie zur aktuellen Drogenproblematiken geschult.
Im Rahmen des Projekts wurden und werden jeweils anonyme Daten der Schüler gesammelt, die dazu beitragen, den Konsum von Alkohol, Zigaretten und illegalen Drogen in der Region darzustellen, um maßgeschneiderte Konzepte der lokalen Suchtprävention zu entwerfen und die Aufklärung so fortsetzen zu können. Hierzu sollen in naher Zukunft auch weitere Gespräche mit dem Caritasverband geführt werden.
Im Anschluss an den Aufenthalt des Zuges in Ankum werden die Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen auch wieder Angebote an den Schulen durchführen, die weitere Thematiken aufgreifen und mit den Schülern und Schülerinnen Fragen zu deren Lebenswelten vertiefen.
Auch für Besuchende außerhalb von Schulen steht der Zug zur Besichtigung zur Verfügung. Am Donnerstag, 21. September und am Montag, 25. September sind noch Plätze für Privatpersonen, Vereine, Verbände und andere Einrichtungen verfügbar.
Wer ganz sicher einen Platz buchen möchte, kann dies persönlich im Jugendbüro der Samtgemeinde Bersenbrück unter Telefonnummer 0 54 39 / 60 29 98 0 oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! tun. Weiterhin sind die Organisatoren auch bemüht, spontan Besuchenden am Ankumer Bahnhof eine Führung zu ermöglich, sofern die gebuchten Zeitfenster das hergeben.
Text und Foto: Jugendbüro Samtgemeinde Bersenbrück